Lasst uns „schöpferische Kinder des Alls“ sein

Im Alltag verlieren wir uns so leicht im Offensichtlichen. Wir funktionieren, wir planen, wir erledigen - und doch bleibt eine leise Sehnsucht zurück. Eine Ahnung, dass unser Dasein größer, reicher und geheimnisvoller ist, als das, was wir mit unserem gewohnten Blick erfassen. Hinter den Schichten von Routinen und Gedanken liegt ein verborgenes "Mehr".
Kein bloßer Glaube, sondern ein Wissen, das sich zeigt, wenn wir uns öffnen - mit offenen Sinnen, mit fühlendem Herzen, mit wachem Geist.
Wir und unsere Welt sind so viel mehr und um soviel reicher, als uns unser Alltagsbewusstsein, mit seiner gewohnten Art Dinge wahrzunehmen und zu denken, zu fühlen und zu handeln, vorgaukelt. Da ist so viel mehr! Das ist keine Sache des Glaubens, sondern des Sich-Einlassens, Hin- und Hineinspürens. Das ist lebendig gewordenes Erfahrungswissen!
Gelingt es uns hinter die Schleier der Begrenztheit zu schauen, verändert sich alles. Wir erkennen, dass die Welt nicht nur außerhalb von uns liegt, wo wir Menschen sie benutzen und uns dienlich machen. Die Welt lebt auch in uns - zart, heilig, durchdrungen mit Sinn. Wir sind kein isoliertes „Ichwesen“, sondern Teil eines größeren Ganzen.
Aus diesem Bewusstsein wächst ein neues Menschsein. Eines, das Verantwortung atmet - für uns selbst, für die anderen Geschöpfe und für die Erde, die uns nährt.
Ich sehe mich als Impulsgeberin und Sichtbar-Macherin dieser unsichtbaren Tiefenschichten!
Sie lassen sich schwer in Worte fassen, doch sie sprechen durch Bilder und Träume, Märchen und Mythen, Symbole und Geschichten und durch Poesie. Ihre Sinn lässt sich mit dem Körper erspüren und mit der Intelligenz des Herzens verstehen.
Mit den Worten Manfred Kybers: „Auch das Märchen, das ich als Kind erahnte …, ist mir heute bewußte übersinnliche Wirklichkeit, ist etwas vom Geheimnis aller Natur und vom Jugendland der Menschheit, in das zurückzurufen heute vielleicht die wichtigste geistige Aufgabe ist, denn die Menschen der Gegenwart haben den Geist vom Verstand verdrängen lassen und sind Maschinen geworden statt schöpferische Kinder des Alls.“
Haus der Schatten, Garten der Geister. Aus meinem Leben/von Manfred Kyber
Und genau darum geht es mir: Wieder "schöpferische Kinder des Alls“ zu werden.
Kinder, die mit neugierigen Augen staunen. Wesen, die mit Leib, Seele und Herz ihre Verbundenheit spüren und leben. Menschen, die den eigenen, unverwechselbaren Weg gehen. Nicht den, den andere für sie entworfen haben, sondern den, der aus der Tiefe des eigenen Wesens entspringt.
So lasst uns beherzt zurückkehren - ins Staunen, ins Schöpfen, ins Lebendigsein.